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Produkte in der Ökokiste
Was bedeutet das Mindesthaltbarkeitsdatum?

Gemeinsam gegen Lebensmittelverschwendung:
Das MHD ist kein Verfallsdatum

Lebensmittel verderben nicht, sobald ihr Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) abgelaufen ist. Dennoch landen viel zu häufig Lebensmittel im Müll, die noch völlig in Ordnung sind. Hochgerechnet sind dies rund 10 Millionen Tonnen Nahrungsmittel pro Jahr, die für den Müll produziert werden. Um diese Art der Lebensmittelverschwendung zu reduzieren, hier ein paar Fakten rund um das MHD und ein freundliches Dankeschön an das Greenpeace Magazin für die wertvollen Informationen.

Kenne den Unterschied:
Mindesthaltbarkeit und Verbrauchsdatum

Die Mindesthaltbarkeit ist ein Qualitätsdatum, genauer: die Garantie des Herstellers für das Vorhandensein der charakteristischen Produkteigenschaften bis zum angegebenen Zeitpunkt. Vergleichbar ist das MHD eher mit der Gewährleistungspflicht des Herstellers, beispielsweise bei technischen Geräten wie einem Fernseher. Den würde auch niemand wegwerfen, sobald die Garantie abgelaufen ist.

Anders verhält es sich mit dem Verbrauchsdatum leicht verderblicher Ware wie z.B. frisches Fleisch oder Fisch. Dies sollte nach Ablauf des Verbrauchsdatums aus Gesundheitsgründen nicht mehr verzehrt werden.

Das MHD bezieht sich auf das Versprechen, dass der Kunde keine Qualitätseinbußen akzeptieren muss, bevor das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist. Das Datum wird nicht vom Gesetzgeber, sondern von den Produzenten bestimmt. Trockenprodukte wie Nudeln und Reis haben oft ein deutlich längeres Mindesthaltbarkeitsdatum, frische Milchprodukte dagegen ein kürzeres. Wenn sich bei einem Joghurt zum Beispiel schon viel Flüssigkeit abgesetzt hat, könnte das als Produktmangel ausgelegt werden, obwohl der vermeintliche Schaden durch kräftiges Umrühren einfach zu beheben wäre.

MHD auf Produkt

Mindesthaltbarkeitsdatum ist nicht gleich Verbrauchsdatum

Herz aus Gemüse

Zu Gut für die Tonne!

Eine Aktion des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Hier gibt es eine Menge Tipps zur Lagerung und tolle Rezepte zur Resteverwertung. Hier geht es direkt zur Aktionsseite:

Ist das noch gut? Nutze Deine Sinne!

Grundsätzlich gilt: Vertrau auf Deine Sinne! Wie schaut das Produkt aus? Wie riecht es und im Zweifel einfach probieren! Und um das Bauchgefühl mit ein paar Fakten zu stärken, hier noch ein kleiner Auszug zum Thema „Wie lange halten Lebensmittel wirklich?“ . 
Spannende Infos dazu liefert die >Langezeitstudie des Greenpeace Magazins: Zwölf Produkte, deren MHD erreicht ist, wurden im Kühlraum eines Labors gelagert. Lebensmittelchemiker untersuchten währenddessen regelmäßig, wie sich Geschmack, Konsistenz und Aussehen veränderten und wie lange diese Produkte verzehrfähig blieben.

Hier ein kleiner Auszug der Studie: "Die Eier waren gut gekühlt noch weit über 100 Tage noch essbar, ebenso Falafelbällchen als auch die vegane Wurst."

Ein Fall für die Tonne sind Lebensmittel dann, wenn sich Schimmel gebildet hat. Lediglich bei wasserarmen Produkten wie Hartkäse oder getrocknetem Schinken können diese Stellen einfach großzügig entfernt werden. Gewünscht wird der Pilz an Schimmel- und Weichkäse. Damit er ihn für sich behält, diese Käse auf jeden Fall in einer geschlossenen Dose aufbewahren. Mehr zum Thema Käse und wie er am besten gelagert wird, gibt es hier bei uns im Blog: >Alles Käse: Lager- und Verzehrempfehlungen für Käse

Wichtige Tipps zur längeren Haltbarkeit

Wichtig dabei: „Mindestens haltbar bis“ sollte auf keinen Fall verwechselt werden mit „Ungenießbar ab“. Damit möglichst wenig Lebensmittel in der Tonne landen, helfen eine gute Planung und damit bewusstes Einkaufen – das schont auch direkt den Geldbeutel! Ebenso wichtig ist die richtige Lagerung der Lebensmittel – Wie Du Dein Obst und Gemüse vitaminschonend und frisch aufbewahren kannst, damit es möglichst lang seine wertvollen Eigenschaften behält und lecker bleibt, kannst Du in unseren >Lagertipps nachlesen. Und Produkte, die nicht mehr ganz appetitlich aussehen, lassen sich oft noch weiterverarbeiten. Wenn Reste beim Kochen und im Haushalt enstehen ist das also nicht unbedingt ein Problem, sondern eine Chance, kreativ zu werden.

Hier noch ein paar Tipps für mehr Hygiene und damit eine längere Haltbarkeit:

Gute Planung ist Alles!

Wer bereits vor dem Einkauf plant, was gebraucht wird, macht sich den Wocheineinkauf nicht nur leichter sondern wirft am Ende auch weniger Lebensmittel weg. Ein regelmäßiger Blick in den Vorratsschrank, eine gute Vorausplanung inklusive dem altbewährten Einkaufszettel sowie genügend Zeit und Ruhe beim Einkaufen ergeben eine tolle Basis für einen bedarfsgerechten Einkauf. Lebvensmittelwertschätzung beginnt schon vor dem Kochen.

Auf Hygiene und Ordnung achten!

Den Brotkasten und Gemüsefach des Kühlschranks sollte man regelmäßig mit Essigreiniger auswischen. Für jede Marmelade und jeden Salat solltest Du einen eigenen Löffel benutzen. Und im Kühl-oder Vorratsschrank gilt: Älteres nach vorne stellen, Frisches dahinter verstauen

Wie lagere ich meine Lebensmittel?

Warum Tomaten nicht im Kühlschrank lagern und Äpfel getrennt von anderen Obstsorten? Wie bleiben Kräuter lange frisch? Welches Gemüse mag es dunkel? Unsere Lebensmittel haben unterschiedliche Anforderungen an ihre Lagerung. Beispielsweise ist der Kühlschrank für Obst und Gemüse nicht immer die beste Wahl: Fast all unsere Gemüsesorten sind zumindest kühlschrankverträglich. Wasserhaltiges Gemüse wie Gurken, Tomaten oder Paprika sind allgemein aber eher kälteempfindlich. Beim Obst gilt die Faustregel: Heimische Sorten lieben es kühl, exotische aus dem Süden meiste eher warm. Wie Du Dein Obst und Gemüse vitaminschonend und frisch aufbewahren kannst, damit es möglichst lang seine wertvollen Eigenschaften behält und lecker bleibt, kannst Du in unseren >Lagertipps nachlesen.

Wie sieht es mit Brot und Backwaren aus? Brot wird am besten durch Lagerung in einem Brotkasten oder Tontopf vor dem Austrocknen geschützt. Von luftdichten Verpackungen ist abzuraten, weil sich so schnell Wasser ansammeln kann und damit die Schimmelbildung begünstigt wird. Wer nun das Brot noch im Stück und nicht geschnitten kauft, bietet Bakterien nicht nur weniger Angriffsfläche, sondern kann das Brot auch bedarfgerechter aufschneiden oder ganz problemlos einfrieren, wenn es doch nicht gebraucht wird.

Milcherzeugnisse wie Käse, Butter, Joghurt und Milch gehören hingegen immer in den Kühlschrank und fühlen sich gut verschlossen und bestenfalls originalverpackt im mittleren Bereich den Kühlschranks am wohlsten.

Gleiches gilt für Fleisch und Wurst. Als leicht verderbliche Lebensmittel gehören sie nach dem Einkauf direkt in die unterste und damit kälteste Ebene in den Kühlschrank.

Zu guter Letzt fördert auch eine gute Kühlschrankhygiene die Haltbarkeit unserer Lebensmittel. Um Keimen entgegenzuwirken sollten wir den Kühlschrank regelmäßig mit warmen Wasser und einem Schuss Essig auswischen, insbesondere das Gemüsefach in dem sich Mirkoorganimsmen durch Pflanzenreste besonders gut vermehren können.

Haltbar machen

Bleiben Lebensmittel doch mal länger liegen als beabsichtigt, können sie trotzdem vor dem Wegwerfen bewahrt werden, das Zauberwort lautet: Haltbar machen!

Zu viele Avocados zu Hause? Einfrieren und jederzeit einen leckeren Shake zusammen mit Joghurt und Honig daraus zaubern. Oder haben Sie nicht die ganze Petersilie gebraucht? Ganz einfach klein hacken, in Eiswürfelformen füllen, mit Öl oder Wasser aufgießen und ab ins Eisfach damit, so hat man jederzeit frische Kräuter im Haus. Tiefkühlen ist so ziemlich DAS Mittel der Wahl, um Frisches haltbar zu machen. Aber auch Butter, Käse, Blätter- oder Rührteige, gekochte Nudeln, Quark, Fleisch und Fisch lassen sich problemlos einfrieren.

Die meisten kennen es aus alten Zeiten und von den Großeltern, viele praktizieren es bereits selbst: Einkochen, Einlegen, Fermentieren, Trocknen. Richtig gelagert können Lebensmittel durch diese Methoden bis zu einem Jahr ohne große Nährstoffverluste haltbar gemacht werden.  Was es Wichtiges zu diesen Prozeduren zu beachten gibt, finden Sie zusammengefasst auf der Website der Bewegung >"Zu gut für die Tonne".

Selbst die kleinsten Handgriffe können die Haltbarkeit unserer wertvollen Lebensmittel verbessern. Beispielsweise bleibt Broccoli länger grün und knackig, wenn man ihn wie einen Blumenstraß in einem Glas Wasser in den Kühlschrank stellt - so einfach gehts!

Kreativ werden & Reste verwerten

Angeschnittenes Gemüse, Nudeln vom Vortag, ein halber Becher Schmand? Wohin mit den Essenresten? Wenn Reste beim Kochen und im Haushalt enstehen ist das nicht unbedingt ein Problem, sondern eine Chance, kreativ zu werden.

Trockenes Brot wird zu Paniermehl, Überbleibsel von gestern werden zur Restepfanne. Karotten- und Kartoffelschalen, Lauchreste, 
Kräuterstiele, Grün von Sellerie und Pilzstiele? Ergeben nach dem Abkochen eine wunderbare Gemüsebrühe. Kaffeesatz wird zu Pflanzendünger oder Scheuermilch-Ersatz. Sind die Mohrrüben️ weich und labberig geworden? Einfach für ein paar Minuten in eiskaltes Wasser legen, funktioniert auch mit Staudensellerie. Auch ausgepresste Zitronenschalen müssen nicht in den Müll wandern: Die abgeriebene Schale kann in einem Glas gesammelt, mit Öl aufgefüllt und optional Rosmarin oder anderen Kräutern kombiniert werden und ergibt nach 3-4 Wochen ein schmackhaftes Zitronenöl. 
Die Optionen, Lebensmittelreste sinnvoll zu verwerten sind nahezu unendlich!

Eine Menge Tipps zur Lagerung und tolle Rezepte zur Resteverwertung gibt es auch bei der Aktion des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft „Zu gut für die Tonne“: >https://www.zugutfuerdietonne.de/

Was beutet das MHD für uns als Händler?

Am MHD hängt auch die Frage der möglichen Haftung. Daher wird in Supermärken keine Ware nach Ablauf des MHDs verkauft. Wir als Ökokistenbetrieb haben dabei einen großen Vorteil: Wir wissen bereits vorher, wieviel Ware unsere Kund*innen bestellt haben und können so die passenden Mengen bei unseren Lieferant*innen ordern. Für unsere Kühlprodukte mit ihren eher kürzeren MHDs garantieren wir eine Lieferung der Ware 4-5 Tage vor Ablauf des MHDs, lediglich bei Vorzugsmilch sind es nur 3 Tage.

Trockenlager

Gemeinsam gegen Lebensmittelverschwendung! :)